Liposomales Vitamin C

Im Englischen als LET = liposomal encapsulation technology bezeichnet, möchte ich hier zeigen, wie man auf sehr einfache und billige Art und Weise Vitamin C liposomal machen kann. Dieses Vorgehen eignet sich auch für andere Stoffe, die ich weiter unten beschreibe.

Liposomales Vitamin C selbst herstellen

Zutaten

100 ml Wasser
500 – 2000 mg Ascorbinsäure
2 – 3 g Acerola-Extrakt
2 – 3 EL Sojalecithin (oder Sonnenblumenlecithin, siehe unten)
eventuell 1 TL Traubenkernmehl

Obst nach Lust und Laune, zur Verbesserung des Geschmacks, kann auch weggelassen werden.

Eine Ultraschallzahnbürste und ein Wasserglas.

Bezugsquellen finden Sie weiter unten.

Zubereitung

Geben Sie alle Zutaten (bis auf das Obst) in ein ganz normales Wasserglas, wie Sie es sicher in Ihrem Küchenschrank finden. Hohe, schmale Gläser sind besser geeignet, damit nichts herausspritzt.

Halten Sie die Ultraschallzahnbürste in das Glas, sodass der Bürstenkopf ganz eintaucht, und schalten Sie sie ein. Sie müssen die Bürste und das Glas halten, sonst kommt es zu sehr unschönen Geräuschen. Wenn Sie die Bürste etwas bewegen, geht es schneller, achten Sie aber darauf, dass der Bürstenkopf immer von der Flüssigkeit bedeckt bleibt, sonst schlagen Sie zu viel Luft in ihr Gemisch, wodurch eventuell das Vitamin C oxidiert wird.

Alle Ultraschallzahnbürsten, die ich kenne, schalten sich alle 2 Minuten von selbst aus. Sie brauchen deutlich länger als 2 Minuten, um eine homogene Masse zu erzeugen, ich würde sagen, mindestens 10 Minuten. Sie können nicht zu lange schallen, nur zu kurz.

Ist alles fertig, mischen Sie Obst nach Geschmack dazu und lassen sich´s schmecken.

Bezugsquellen

Ascorbinsäure: Gibt es in jeder Apotheke für etwa 4 Euro / 100 g zu kaufen. Meist ist ein 100-mg-Messlöffel dabei.

Acerola-Pulver: Es gibt viele Firmen, die Acerola anbieten, ich verwende dieses hier.

Sojalecithin: Ich kaufe dieses hier bei ebay (breinbauerrohstoffe), das Preis-Leistungsverhältnis erscheint mir gut. Angeblich ist das Produkt sogar non-GMO, wobei ich eigentlich nicht mehr daran glaube, dass es noch Sojaprodukte gibt, die wirklich non-GMO sind. Aber das ist ein Thema, das bei jedem Sojaprodukt auftaucht.

Das Sonnenblumenlecithin in Pulverform funktioniert schlechter als das Sojalecithin (obwohl auch das als Pulver angeboten wird). Ich kaufe auch das bei ebay, zum Beispiel dieses oder jenes. Neuerdings gibt es flüssiges Sonnenblumenlecithin, das aber gleich aus mehreren Gründen nicht zu gebrauchen ist.

Traubenkernmehl enthält viel OPC, das synergistisch mit Vitamin C wirkt, deshalb mische ich es dazu. Das ganze Rezept funktioniert aber auch ohne dem Traubenkernmehl.

Wasser aus dem Wasserhahn – je nachdem, wo Sie wohnen, sollten Sie vielleicht in kohlensäurefreies Mineralwasser investieren. Am besten ist möglichst mineralienarmes Wasser, Umkehrosmosewasser und ähnliches. Es funktioniert aber auch mit sehr hartem Leitungswasser.
Eine sehr einfache, kostengünstige Möglichkeit, Leitungswasser von Rückständen, Kalk und Giften zu befreien, finden Sie hier.

Ultraschallzahnbürste: Wenn Sie das Modell vom Vorjahr oder noch davor kaufen, sind Sie mit weniger als 40 Euro dabei. Für diese Zwecke ist das heurige Modell nicht besser als das letzte. Bevor Sie in Versuchung geraten, diese Zahnbürste auch zum Zähneputzen zu verwenden, sollten Sie diese Meinung lesen.

Warum so und nicht anders?

Die liposomal encapsulation technology, wie sie sonst verbreitet wird, arbeitet nicht mit der Ultraschallzahnbürste, sondern einem Ultraschallreiniger (für Brillen, Zahnprothesen etc), wie man ihn für etwa 30-50 Euro in jedem Elektrohandel bekommt.
Dann muss man aber die Mischung zuerst in einem Mixer ordentlich durchwirbeln. Dazu braucht man ein Gerät, bei dem die Messer möglichst weit unten sind, sonst kann man mit diesen geringen Mengen gar nicht arbeiten. Anschließend wird das Gebräu in den Ultraschallreiniger gelehrt und dieser dann (auch für 10-15 Minuten) angeschalten.

Ich sehe in dieser Vorgehensweise einen einzigen Vorteil: Sie müssen keine Zahnbürste halten.
Auch die Ultraschallreiniger stellen sich nach wenigen Minuten von selbst aus, sodass Sie erneut auf Start drücken müssen. Zugegeben, bei manchen Geräten nur alle 5 Minuten.

Alles andere sind Nachteile:
Sie brauchen einen Mixer und einen Ultraschallreiniger, beides braucht deutlich mehr Platz zur Aufbewahrung als die Zahnbürste, und kostet in Summe auch mehr.
Sie müssen zwei Geräte abwaschen / reinigen. Die Zahnbürste ist dagegen in wenigen Sekunden abgespült und das Glas geht in den Geschirrspüler.
Die Wanne des Ultraschallreinigers ist aus Metall und wird eventuell von der Säure angegriffen.
Je nach Gerät ist es nicht leicht, den Ultraschallreiniger wieder zu entleeren und zu reinigen.

Ist die Zahnbürste denn so effektiv wie der Reiniger?
Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, die Qualität der entstandenen Liposome mit herkömmlichen, leicht beschaffbaren Methoden festzustellen.
ABER: Vitamin C ist in hohen Dosen abführend, liposomales Vitamin C ist auch in hohen Dosen nicht abführend.
Wenn Sie also von Ihrem Gebräu Durchfall bekommen, dann hat irgendwas nicht geklappt. Ansonsten können Sie sich darauf verlassen, dass Sie Liposome hergestellt haben.
Je kleiner die hergestellten Liposome sind, desto besser. Je höher die Frequenz des Ultraschalls, desto kleiner die Liposome. Die Ultraschallreiniger haben meist eine höhere Frequenz als die Ultraschallzahnbürsten, aber die Zahnbürste ist direkt in die Flüssigkeit getaucht. Ich denke, dadurch wird die schwächere Leistung wieder wettgemacht.

Wer noch Ideen zur hier vorgestellten Methode hat – ich freue mich über Mails an esther@radmoser.de

Andere Substanzen liposomal machen

Der beschriebene Prozess eignet sich nicht nur für Vitamin C, sondern auch für einige andere Substanzen:
– Artemisinin
– Coenzym Q10: Ubichinol ist in den meisten Fällen besser als Ubichinon
– Vitamin B12, auch Cobalamin genannt: Methylcobalamin kann vom Körper direkt verwertet werden
– und sicher auch anderes.